Wegzugsbesteuerung: Was Sie vor einem Umzug ins Ausland wissen müssen

Wegzugsbesteuerung Deutschland

Der Traum vom Leben im Ausland wird für viele Deutsche Wirklichkeit. Ob es das Studium in einem anderen Land, die berufliche Verlagerung oder der Wunsch nach einem sonnigeren Ruhestand ist – ein Umzug ins Ausland kann viele Vorteile bieten. Doch Vorsicht: Wer eine Beteiligung an einer Kapitalgesellschaft hält, muss die sogenannte Wegzugsbesteuerung beachten. In diesem Artikel erklären wir, was es damit auf sich hat, welche neuen Regelungen gelten und wie sich die Steuerlast minimieren lässt.

Was ist die Wegzugsbesteuerung?

Die Wegzugsbesteuerung greift, wenn eine in Deutschland steuerpflichtige Person mit einer Beteiligung von mindestens 1 % an einer Kapitalgesellschaft ihren Wohnsitz ins Ausland verlegt. Das Finanzamt betrachtet diesen Schritt als fiktiven Verkauf der Anteile und erhebt daraufhin eine Steuer – in der Regel ca. 30 % des angenommenen Veräußerungsgewinns. Ziel ist es, sicherzustellen, dass Deutschland auf Wertsteigerungen aus der Zeit der unbeschränkten Steuerpflicht zugreifen kann.

Stundungsmöglichkeiten und ihre Tücken

Früher konnten Steuerpflichtige in EU- oder EWR-Staaten von einer „Ewigkeitsstundung“ profitieren. Dies bedeutete, dass die Steuer zinsfrei und ohne feste Ratenzahlung aufgeschoben wurde. Doch durch das ATAD-Umsetzungsgesetz gilt seit 2022 eine neue Regelung:

  • Die Steuer kann nur noch für maximal sieben Jahre in Raten gestundet werden.
  • Die Stundung wird widerrufen, wenn eine Rate nicht rechtzeitig gezahlt wird, der Steuerpflichtige seine Mitwirkungspflichten verletzt oder in Insolvenz gerät.
  • Auch Anteilsverkäufe, Gewinnausschüttungen oder Einlagenrückgewähr können zum Verlust der Stundung führen, falls der Wert mehr als 25 % der Gesamtbeteiligung beträgt.

Diese Neuregelungen machen es schwieriger, die Wegzugsteuer langfristig hinauszuzögern und erfordern eine strategische Planung.

Besondere Risiken für Altwegzüge

Wer bereits vor der Gesetzesänderung ins Ausland gezogen ist und damals von der Ewigkeitsstundung profitierte, muss jetzt aufpassen. Auch Altwegzüge plötzlich von der Wegzugsbesteuerung betroffen sein. Eine nachträgliche Versteuerung kann für viele unerwartete finanzielle Folgen haben.

Beratung ist entscheidend

Ein Wegzug aus Deutschland bedeutet nicht zwangsläufig das Ende der steuerlichen Verpflichtungen. Insbesondere bei der Einhaltung der Stundungsregeln ist ein regelmäßiges Monitoring erforderlich, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Planen Sie einen Wegzug ins Ausland und haben Fragen zur Wegzugsbesteuerung? Dann lassen Sie sich rechtzeitig von uns beraten, um steuerliche Risiken zu minimieren und mögliche Gestaltungsoptionen zu nutzen.

Kontaktieren Sie uns jetzt für eine individuelle Beratung und optimieren Sie Ihre Steuerstrategie beim Wegzug aus Deutschland!

Tax Advisor for Expats
Steuer Blog

Steuerberater für US-Expats in Deutschland

Als US-Expat in Deutschland stehen Sie vor der Herausforderung, sowohl deutsche als auch US-Steuergesetze zu beachten. Mit einem spezialisierten Steuerberater für US-Expats können Sie Doppelbesteuerung